Ach, wir würden ja so gerne wieder tanzen! Nun gut, dann los! Dargeboten werden Tracks der härteren Gangart, vielschichtig angelegt und dramaturgisch bestens strukturiert, gnadenlose Clubtauglichkeit, welche die Tanzflächen zum Beben bringen wird. Verschnaufpausen werden dem interessierten Hörer nur selten gelassen. Ein dezent verzerrter Gesang, punktgenaue Breaks, fette Bässe und insbesondere die markanten sowie ansprechenden Flächen von Melodien sind ein Garant für euren persönlichen Dancefloor. Um raue, kompromisslose, düstere Sounds kümmern sich unter anderem Soman, Chainreactor, Xotox oder Fix8:Sed8. Bass-lastig und Bass-lustig ballern die Tracks zwischen Rhythm and Noise, kalten Beats und Wall of Sound in einer ganz eigenen Welt, die zwischen dunkler Elektronik und eingängigen Passagen oszilliert.
Für den Mitternachtsreigen heute sehen wir schwarz. Ganz schön schwarz. Ein monochromer Schimmer in Gruftis Lieblingsfarbe umgibt unsere Playlist und zieht sich wie ein schwarzer Faden durch die Tracks, eine "Lady In Black", komplett in "Black Leather" gehüllt - wir wissen ja, "Schwarz Macht Schlank" - tanzt im Schwarzlicht auf einem "Black Planet". Schwarz wie die Nacht, Schwarz wie Ebenholz, schwarz wie Mitternachtsreigen - so schwenken wir heute unseren Pinsel und malen ein dunkles Portrait des Programmreigens auf unsere musikalische Leinwand, ein Gemälde aus Post Punk, Wave, EBM, Synthpop, Electro. Dunkelbunt für die Schwarze Szene.
80s im Überfluss? Ist das überhaupt möglich? Oder ist es nicht eher so, dass wir im 80s-Fluss sind? Ein konstanter Flow von wunderbaren Tracks aus den, über die oder wie die gloriosen 1980er Jahre, das ist es, was uns dahintreibt, da sind wir ganz glücklich auf unserer Welle! Hier macht es keinen Unterschied, ob Soft Cell uns mit ihrem wunderbaren Klassiker "Tainted Love" in einer ganz besonderen 12'' Version mit Bonus (!) bezaubern oder ob ein nicht ganz so oft gehörtes "L'Aventurier" von Indochine uns in freudige Verzückung versetzt. Wir kriegen einfach nicht genug von diesen 80s Sounds!
Ach, wer hätte gedacht, als wir Ende März 2020 mit #StayTheFuckHome das erste Mal aus unserem hopplahopp gezimmerten Homestudio sendeten, dass wir etwa ein Jahr später noch keinen Schritt weiter heraus aus dieser Pandemie sind, eher im Gegenteil. Immer noch bleiben wir besser zuhause, immer noch gebietet es die Rücksicht Vorsicht walten zu lassen und so wenig wie möglich mit anderen zusammenzukommen. Es fällt schwer, doch wir sitzen alle in derselben Scheiße und so halten wir auch alle gemeinsam durch. Alle gemeinsam, dazu gehören auch die Künstler, Veranstalter, Betreiber von Clubs, die trotz gravierender Einschnitte Mittel und Wege finden zu ihren Fans zu kommen, sei es durch ganz besondere Events mit ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen, Livestreams oder ganz spezielle Releases. Ein dunkles Jahr liegt hinter uns - und doch barg es so manches Highlight, wunderbare Veröffentlichungen von Faderhead, Deine Lakaien oder Uncreated. So sagen wir heute 'mal danke an alle, die sich das sprichwörtliche Bein ausreißen, um uns bei Laune zu halten.
Musik kann so vieles, sie bewegt, sie erregt, regt Gefühle der verschiedensten Couleurs an. Besonders Synthpop mit seiner Affinität zum Pop der frühen 1980er Jahre, zu harmonischen Soundflächen, catchy und dancy, schafft Stimmung. Künstlerische Wege der Klanggestaltung prägen den digitalen Sound - die emotionale Euphorisierung wird diesmal u.a. von Solar Fake, Echo Image oder M.I.N.E. auf die Spitze getrieben. Blubbernde, schaumige Synthesizer-Sounds, knallbunt in VHS-Videoästhetik schaffen eine Welt, aus der man sich schwer wieder losreißen kann. Eine expressionistische Simulation, die verführerischer ist als die Realität, 'mal ein wenig albern, 'mal cheesy, 'mal tröstlich, auch 'mal ein wenig pathetisch, doch stets vermögen die Songs mit elektronischem Klangbild, Synthiesounds, Drumcomputer und füllenden Flächen ein wenig Pastell ins triste Grau des Alltags zu zaubern.
Zugegeben, wir sind ganz schön hart zu euch. Jedoch, harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. Auch wir werden hart rangenommen - eine ganze Menge neuer Releases aus dem Electro-Industrial-Genre stand in den vergangenen Wochen ins Haus. So öffnet eure Ohren und euren Dancefloor für Aesthetic Perfection's Single "Automaton", welche gleich zur Veröffentlichung u.a. in die Deutschen Alternative Charts schoss, und für so manch weiteren Kracher. Tracks der härteren Gangart knallen heute 'rein.
Hey, folks! Ungewohnte Klänge kommen euch heute zu Ohren, eine Musikrichtung, die etwa in der Mitte der 1980er Jahre in England entstanden ist, welche in der schwarzen Szene durchaus ihren Platz und ihre Berechtigung hat, aber hier im Mitternachtsreigen doch nicht ganz so oft Platz findet: Neofolk oder auch „Apocalyptic Folk“. Während der Großteil des Neofolk eher der Lagerfeuer-und-Klampfe-Fraktion zuzurechnen ist (was nicht abwertend gemeint ist), werden auch außerhalb des Neofolk bekannte Namen wie Kirlian Camera oder Rome willkommen geheißen. Dem gegenüber stehen Bands wie Jännerwein mit ihrem poetischen Alpinfolk in akustischer Instrumentierung. Das größte verbindende Element ist dabei die Musik mit ihrem ganz eigenen, eigensinnigen Charakter - minimalistisch, manchmal spröde, unverschnörkelt, ruhig, unaufgeregt und doch auch immer spannungsgeladen und ergreifend.
Die 1980er Jahre - ein Jahrzehnt, das wir schon lange hinter uns ließen. Und dennoch ereilt uns regelmäßig ein 80ies Revival, sei es in der Mode, seien es die Protagonisten der 80er Jahre, die plötzlich wieder aus der Versenkung auftauchen oder sei es in musikalischer Hinsicht. Aber kann man überhaupt von einem Revival sprechen von etwas, das ja eigentlich nie wirklich weg war? Die Musik der 80ies, New Wave, Dark Wave, Post Punk - erfüllt mit nostalgischer Erinnerung tanzen wir immer wieder gerne zu Songs von Fad Gadget oder Anne Clark. Im selben Fahrwasser schwimmen auch immer wieder "junge" Bands, die gefesselt von diesen Sounds eben diese neu aufnehmen und ihr eigenes Ding daraus machen, ihren eigenen Wave. So long, 80ies, Wave and more - die Geschichte geht weiter.
2-4-2. Diese ikonische Zahlenfolge bestimmt nicht nur das heutige Datum, dieser Tag 24.2. kennzeichnet den International EBM-Day, schlecht für sensible Nachbarn – gut für EBM Fans, die gerne Bewegung mit Kraft und Euphorie einen. Es ist der Feiertag für Electronic Body Musiker. Die Electronic Body Music – kurz EBM – hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Ende der 80er war der Stil richtig populär, im Zuge der 90er Technobewegung wurde die Richtung dann mehrmals vorschnell verabschiedet, um mit Beginn des neuen Milleniums wieder eine wachsende und treue Fanschar zu vereinen. Klassisch arrangierte Oldschool EBM vs. moderne, junge, knackig produzierte EBM - Electronic Body Music Klassiker bestechen kompromiss- und gnadenlos mit ihrer Energie: hart, direkt und körperlich. Spannung besteht gerade aus dem Gegensatz der elektronischen Sounds und den harten organischen Vocals von Rampensäuen wie Douglas McCarthy oder Richard 23.
Auch wenn wir noch nie so die Faschingsnarren waren, einer guten Feierei sind wir dennoch nicht abgeneigt. So ist der Mitternachtsreigen fröhlich alljährlich auf den Karnevalszug aufgesprungen und hat eben - wochentagsbedingt - den Aschermittwoch zur Fasching-ist-rum-wir-feiern-Aschermittwochsparty umdisponiert. Wir haben uns verkleidet als Prinzessinnen, als Clowns, als Cowboys, verbrachten so manche narrische Stund', Party ist, Party bleibt. In Zeiten der Corona wurden nun Fastnachtsaktivitäten zum Wohle der Gesundheit gestrichen, doch im virtuellen Raum wird man ja ein wenig Fasching machen können. Auch noch am Aschermittwoch. Helau!