Immer ein wenig Wehmut schwingt da mit, wenn wir uns nach Pfingsten aus Leipzig verabschieden, der Stadt, die seit über 30 Jahren zu Pfingsten konsequent so freundlich Schwarz trägt. Immer ein Paket wundervoller Erinnerungen nimmt man mit nach Hause, die großartigen Konzerte, die man besuchte, die wunderschönen Menschen, die man gesehen hat, die tollen Freunde, die man wieder traf, neue Freunde, die man kennen lernte, unglaublich lustige Gespräche und Erlebnisse, Megaspaß, den man hatte, durchgetanzte Nächte auf den unterschiedlichsten Party im Darkflower, in der Agra, wo auch immer. Viel zu schnell vergehen diese fünf Tage des Wave Gotik Treffens, viel zu wenig hat man an Konzerten, an Partys mitnehmen können, als man eigentlich wollte - viel zu viel ist geboten, als dass man alles erleben kann. Doch das schürt bloß die Vorfreude auf das WGT 2026 - wir haben schon gebucht!
Oho, der feine Herr B-Noize lässt feiern. Geburtstag hat er, doch er schafft es nicht einmal auf seine eigene Party. Macht nichts, wir lassen ihn trotzdem hochleben und denken ganz fest an Mr. Mitternachtsregen. Ein großartiger Mensch begleitet euch seit über 15 Jahren durch die Nacht, diesmal begleiten wir ihn zu seinem Geburtstag. DJane Chrissy hat eine feine Sammlung von Tracks zusammengetragen, die für ihn bestimmt sind, die er liebt, die zu ihm passen. So vielseitig wie seine Begabungen ist auch seine musikalische Ausrichtung, manchmal schwermütig, manchmal schwer basslastig, manchmal schwer albern. Ein paar echt schöne, coole, aber auch herzergreifende Ständchen werden ihm heute gebracht. Er kann sich ja seine Party im Sendungsarchiv auf mitternachtsreigen.at nachhören - wann immer und sooft er will. Ihr übrigens auch!
Zugegeben, einige Titel der Tracks der Playlist strotzen nicht unbedingt vor Lebensfreude oder Euphorie; mag schon sein, ein "Suffer In Silence" lässt die Schwere der Seele anklingen oder Priest's "My Lonely Heart" impliziert doch ein wenig Herzschmerz. Andere Songs und Sounds hingegen heben einen unweigerlich hoch auf Klangwolke Sieben, ein bounciges "Delight" animiert schon alleine mit seinen taktvollen Synth-Einsätzen zu Freudensprüngen. Das ist genau das, was sich hinter dem banalen Begriff Synthpop alles verbirgt - Emotionen von einer Bandbreite von supersad bis hin zu hyperhappy werden vertont und reißen den Hörer automatisch mit in diese Gipfel und Graben der Gefühle. Schön traurig und übelst schön, so lieben wir's auf jeden Fall.
Hey, hoch von der Couch und bewegt euch 'mal so richtig. Wenn man 10.000 Schritte am Tag laufen soll, so kann man die 10.000 Steps ebenso gut tanzen. Euer Mitternachtsreigen liefert euch dazu die notwendigen mindestens 10.000 Beats und auf jeden Fall die nötigen Motivationstracks, die euch so richtig in Schwung bringen. Trippeln, hüpfen, bouncen, stampfen, all das funktioniert am besten am Dancefloor. Lasst alles raus, wir tun es auch, selbst Dunkelsucht lässt die Dunkelheit raus. Mit tat- und beatkräftiger Unterstützung von Memmaker, JVLIAH oder Electronic Frequency schüttelt ihr den Ärger, das Grau des Tages ab, tanzt euch den Alltag von der Seele. Jetzt ist Happy Hour!
Es gibt Neues - und Ihr gehört zu den ersten, die es hören! Natürlich ist es unser stetes Bestreben euch ständig neues und frisches Material um die Ohren wehen zu lassen, aber diesmal prasselt eine geballte Ladung brandneuer Releases auf euch ein. Natürlich kommt der Mitternachtsreigen nicht drum herum euch VNV Nation's "Construct" ans Herz zu legen - vor allem als physischen Release, da alleine das Artwork der CD bzw. Vinyl ein ganz eigenes, originelles Kunstwerk darstellt. Doch so viel mehr Frisches und Überraschendes erreichte uns in den letzten zwei, drei Wochen - u.a. die siebte Ausgabe der Synthetic Facts, ein erfolgreiches Compilation-Projekt der Infacted Recordings, klangstabil's Chronik und und und.
Klingt nach 80er Jahren, ist es aber nicht. Ist ein Song aus den 80er Jahren, aber eigentlich doch nicht. Sind Sounds wie aus den 80er Jahren, sind es aber nicht wirklich. Trotzdem fühlt sich diese Musik so an, als ob wir alle damit aufgewachsen wären, so heimelig, so gewohnt, und doch mit einem neuen, überraschenden Twist. So, als hätte jemand ein glänzendes Juwel auf ein prunkvolles rotes Samtkissen gelegt, den Staub davon geblasen und das wertvolle Ausstellungsstück feierlich in die Glasvitrine gestellt und keiner merkt's, dass es eigentlich eine Fälschung ist. Frisch renoviert und mit Herz und Seele aufpoliert mögen wir die falschen Fuffz'ger, äh - Achtz'ger. So als wär's immer schon so gewesen. Für immer.
Der wohl politischste aller Feiertage steht an: Der Erste Mai wird als Tag der Arbeit, Tag der Arbeiterbewegung, Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse oder auch als Maifeiertag bezeichnet und ist als Feiertag in vielen Ländern gesetzlich verankert. Der Tag der Arbeit steht für alle Rechte, welche die Arbeiterbewegung erkämpft hat. Dass diese Rechte jedoch nicht in Stein gemeißelt sind, zeigt sich immer wieder und immer mehr, so hat der 1. Mai heute noch als Feiertag große Bedeutung. In guter Tradition begeht auch euer Mitternachtsreigen diesen Feiertag mit euch, mit Arbeiter-Liedern der ganz besonderen Art aus einem Genre, das mit der Arbeiterklasse untrennbar verbunden ist: Electronic Body Music. Front Line Assembly, Kant Kino, The Cassandra Complex und andere verrichten wahre harte Arbeit.
Anfangs immer ein wenig belächelt und abgetan als Musik aus dem Kühlschrank oder als zu unorganisch hat elektronische Musik doch recht einnehmend unsere Platten- und CD-Regale oder Spotify-Playlists okkupiert. Synthesizer haben Einzug gehalten in fast allen Bereichen der Pop-Musik, die Synthie-Sounds sind nicht mehr wegzudenken aus unseren täglichen Hörgewohnheiten. Der Siegeszug der Electroklänge begnn ja schon vor den 80er Jahren, die Prototypen der Synthpopper sind auch heute noch ganz schön aktiv und es gibt kaum Künstler aus dem Bereich der elektronischen Klangerzeugung, die ihre Wurzeln nicht auf Kraftwerk berufen. So erklingen heute stabile Klänge von Klangstabil, wir hören Circuit Preacher, der weit außerhalb seiner Komfortzone sich in einer komfortablen Kuschelzone bewegt, schwingen uns in atmospärische Spären mit HVOB - ist das noch Synthpop oder schon Kunst? Egal, wir mögen's.
Wie sonst sollte man es nennen, wenn einem die Kraft der Beats förmlich die Ohren freibläst, wenn einem die Wucht des Basses beinahe den Atem verschlägt, wenn man unweigerlich von den harten Rhythmen und schwungvollen Loops über den Floor getanzt wird. Das ist Wumms in seiner Reinform, knackig, mächtig, dreckig, für „Head/ Body“, meisterlich und „Gothy Cool“ zelebriert von den Koryphäen des (guten!) Krachs, von den Spezialisten der schweren Sounds, wie z.B. Aesthetic Perfection, Rotersand oder Matteo Tura. Da kann man sich noch so kreativ um adäquate Genre-Bezeichnungen bemühen wie Harsh Electro, Aggro Tech, Dark Techno, im Endeffekt ist alles eins: Wumms. Ehrlicher, wahrhaftiger Wumms.
Musik vermag so viel mehr als zu unterhalten, für gutes Gefühl zu sorgen oder zum Tanzen zu bewegen. Musik kann auch helfen manches Leid zu lindern oder bei der Linderung zumindest zu unterstützen, den dunklen Seiten des Lebens Lichtblicke und Hoffnung zu geben, wie die mannigfaltigen Charity-Projekte aus der Gothic-Szene beweisen. Künstler, Veranstalter, Labels, ganze Compilation-Reihen setzen sich ein beispielsweise für mehr Bewusstsein für Mental Health, für ukrainische Soldaten und Bürger, gegen Obdachlosigkeit, im Kampf gegen Krebs und so vieles mehr. Mit einem kleinen Beitrag helfen wir mit die Bewegung für die gute Sache zu würdigen; selbst ein geringer Obulus macht einen Unterschied, wenn ihn viele geben. Und man hat ja auch 'was davon – großartige Sounds z.B. von Black Nail Cabaret, Orange Sector oder Red Industry, Tracks, die eine Geschichte von Hoffnung und Engagement erzählen.