Trick Or Treat? Süßes oder Saures? Naja, weder noch, eigentlich nur Cooles. Eine Halloween-Party-Playlist, die vor Gestalten der Finsternis, Vampiren oder spooky Grusel-Hits nur so strotzt, aber dennoch überhaupt nicht zum Fürchten ist. Selbst wenn sich Dämonen der finstren Nacht mit – zugegeben, sehr hübschen – Hexen ein Stelldichein geben, auch wenn eine Frightnight oder Darkness On Demand Panik verbreiten, so ist doch die Halloween-Gaudi dem Schwarzen Volk eine der liebsten. Der Mitternachtsreigen bricht die Stille der Nacht, ihr zieht mit uns tanzend um die Häuser, so wollen wir die bösen Geister besänftigen.
Eine Kunstausstellung der hörenswerten Art eröffnet sich heute in eurem Mitternachtsreigen, Klangbilder einer Ausstellung sozusagen. Musikalisch betont der Ansatz die Ästhetik des klassischen Synthiepops: Verspielte Melodien und charmante Sounds gemahnen an große Künstler wie Boytronic, übermalt von VNV Nation oder Solitary Experiments mit Farbklecksen von Neuroticfish. Die Soundmaler vereinen ihre vielen verschiedenen Einflüsse aus den 80ern, Brit-Pop-Gitarren, Trance-Bögen aus dem Techno und Melodien aus den 90ern, um eine eigene Welt zu schaffen und ein Gemälde aus Klängen zu illustrieren, das jegliche Stimmung zu vermitteln vermag, Humor und Melancholie, Minimalismus und Art-Pop, digital und analog, Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit - nicht nur für Kunstsammler ein Genuss!
Na Bumm, euren Mitternachtsreigen hat weder der Schlag getroffen noch sind wir in einen fatalen Stromkreis geraten, keine Bange! Hier wird lediglich eine knackige Inhaltsangabe präsentiert, worum's heute geht: Musik aus Strom, wo der Beat so richtig hart einschlägt, electronic Beats, wie der Bodymusiker sie auch nennt. Ein recht rummsiger Reigen ist das heute, nicht ganz so harsh-vocoder-verzerrt, dafür umso stampfig-EBM-lastiger, ganz wie es euch gefällt. Nachtmahrs Sirenen heulen los, Funker Vogt geleiten euch durchs Labyrinth, Djedjotronic und Rein verbreiten Smog On The Dancefloor, und auch sonst haut heute einiges rein. Schlag 23:00 Uhr - schaltet den Strom ein!
Hui, wie die Zeit verrinnt! Ist es tatsächlich schon 45 Jahre her, dass Absolute Body Control gestartet wurde und die Belgier sich zu prägenden Motoren der EBM entwickelten? Stimmt das wirklich, dass vor über 45 Jahren schon ein paar zerzauste Buben unter dem Namen "The Cure" ihren Weltschmerz herausjammerten? Ist es echt schon so lange her, dass wir das erste Mal Oppenheimer Analysis oder Techniques Berlin zu hören bekamen? Ganz genau, die Zeit rast durch die Jahrzehnte, aber zumindest in einem Jahrzehnt macht der Mitternachtsreigen regelmäßig Halt und verneigt sich in Ehrfurcht und Nostalgie vor den großen und nicht ganz so großen Helden der 80er Jahre. Die Zeit bleibt nicht stehen - und, hui! Schon wieder ist eine Stunde Mitternachtsreigen 'rum.
Geburtstagsfeier im Mitternachtsreigen - Djane Chrissy hat Rückschau gehalten, welche Live-Momente ihr das vergangene Lebensjahr beschert hat - und da war ganz schön was los. Auf ihre Festival-Eskapaden nimmt euch unsere DJane Chrissy ja regelmäßig mit, doch auch abseits der altbekannten Festival-Pfade lässt sich ganz großartige, überwältigende Konzertatmosphäre mitten im Leben einsaugen. Es waren einige und äußerst beeindruckende und prägende Konzerterlebnisse, die sie sammeln konnte. Ob es die Join-The-Forces-Tour von Front 242 war, die letzten Konzerte der Memento-Mori-Tour von Depeche Mode oder ganz neue Live-Entdeckungen auch jenseits des schwarzen Tellerrandes - jede einzelne Live-Erfahrung war ein großes Geschenk. Chrissy feiert Geburtstag, wir feiern das Leben - wir feiern Live-Erlebnisse!
Heißgeliebte Klänge elektronischer Musik begleiten uns sanft aus dem Sommer heraus in eine Saison, die maßgeschneidert ist für das klassische Synthpop-Schema. Kühl, zurückhaltend die Vocals, distanziert und souverän die Instrumentalisierung, melancholisch und seufzend die Melodien, ein ätherisches Klangbild, sowohl freundlich als auch schwermütig, doch dann wieder ausgeglichen und umarmend die Harmonien, das schafft nur Synthpop. Ob es die unterkühlten Cold-Wave-angehauchten Tracks von Rue Oberkampf sind, ob die dynamisch-herzlichen Klänge von CattaC oder spärische Synthflächen von LMX, bei den heute im Mitternachtsreigen zum Besten gegebenen Tracks schwingt stets ein bisschen der blasse Schimmer der nahenden grau-kalten Zeit mit. Wir mögen das so.
Mittwoch Punkt 23:00 Uhr donnert der Startschuss für einen beschwingten Lauf durch die Mittwochnacht, powered by Mitternachtsreigen. Ein wilder Wettbewerb läuft an, wer denn die härtesten Beats schlägt, wo denn die weirdesten Sounds wummern, wo einen die fiesesten Bässe erschlagen. Die taktgebenden Beats per Minute erhöhen unweigerlich die Herzfrequenz und treiben einen voran, die Ziellinie ist direkt am Dancefloor. Für diesen Contest gehen Tracks ins Rennen, die die Schlagzahl von hart bis härter steigern, von electro bis noch mehr electro, eine wahre Industrial-Salve wird von Shaun F, Haujobb oder Andreas Davids & Sven Phalanx abgefeuert, auch andere Rummser vom Dienst sind mit vorne dabei. Yippie yah yei, los geht's, bewegt euch!
Scheint, wir haben einen Lauf. Zumindest sollte den unser DJ B-NoiZe haben, denn anlässlich einer großen Laufveranstaltung in Salzburg joggt oder besser sprintet er morgen durch unsere pittoreske City. Da tut ein wenig beschwingte Motivationsmukke auf jeden Fall gut, sei es zum gemütlich-im-Takt-Dahintraben, sei es zum etwas-eiliger-Losspurten, sei es zum schwungvoll-in-die-Zielgerade-Biegen. Auf jeden Fall entfalten die Tracks, die heute im Mitternachtsreigen laufen, ihre gewünschte Wirkung und feuern B-NoiZe und auch die anderen teilnehmenden Läufer zu Höchstleistungen an. So manches Run! Run! Run! von mehr oder weniger gothic Cheerleadern wie New Order, Boy Harsher, Yeah But No ist sowieso der Renner, auch für nicht ganz so motivierte Sportler – es lässt sich ja auch gut dazu tanzen.
Irgendwie mag jeder die 80er Jahre schon recht gern, nicht wahr? Zu Recht genießt diese unsterbliche Ära mit all ihrer Kreativität, mit all ihren musikalischer Varianten von New Wave bis Post Punk, ihrem fast schon unaggresivem Rebellentum diese Aura von Unantastbarkeit. Was in diesen Zeiten an qualitativ hochwertigen Releases hervorgebracht wurde, das ist heute noch Maßstab und Messlatte für junge Künstler. Warum das Rad neu erfinden, wenn’s doch seit Jahrzehnten gut läuft? Man kann ja immer noch ein wenig aufhübschen, aber der Grundtonus der 80er Jahre braucht keine großartige neue Politur. So beweisen Bands wie Abu Nein oder Dark, dass sie von den Besten gelernt haben. Und The Stranglers oder Second Voice lassen uns wissen, dass das Zeitalter von Qualitätsmusik in Endlosschleife weiterlaufen kann.
Nimmt man die Titel der heutigen Mitternachtsreigen-Episode, nur die einzelnen Worte, so entsteht schon tief im Inneren eine Geschichte, die einen mit starken Emotionen, mit intensiven Gefühlen erfüllt. Worte und Lyrics vermögen uns so immens zu bewegen, können in uns so heftige Reaktionen hervorrufen, und wenn diese Worte dann auch noch in ein wunderbares Gewand aus Melodien und Harmonien, aus Traurigkeit und Euphorie, aus Sehnsucht und Freude gekleidet sind, dann berührt uns dieser Sound im Innersten unseres Herzens. Tracks wie GULVØSS' "My Salvation" oder Kite's "Changing" legen es geradezu darauf an, uns ohne jegliche Distanz zu umarmen - und das gefällt uns auch noch!