Endlich wieder - Alles Amphi! Nach drei Jahren Pause rief das grandiose Amphi Festival etwa 12.500 Besucher:innen wieder zum kollektiven Feiern nach Köln-Deutz. An drei Locations - open air am halb-beschatteten Tanzbrunnen, in der Indoor-Location Theater-Stage und der Orbit-Stage auf dem Party-Katamaran Rhein Energie - bescherten insgesamt 40 Bands wunderbare Glücksmomente und ein entsprechendes Rahmenprogramm mit Pre- und After-Show-Partys sorgte für ordentlich Laune. Am stimmungsvollen Strand-Ambiente am Rhein lässt es sich dann auch in fast karibischer Atmosphäre chillen - große Amphi-Liebe, was haben wir's vermisst!
Der sprichwörtliche „Knalleffekt“ entstammt dem populären Theater und bezeichnet ursprünglich einen Moment, in dem durch eine momentane Entfaltung von Lautstärke (meist durch die Gruppe der Geräuschemacher), eine Explosion oder ähnliches die Aufmerksamkeit des Publikums aktiviert wird. Ha! Das ist es, was wir meinen: Da gibt es Tracks, da fetzt der Sound, da wummert der Beat, da brettert der Rhythmus, da kommt der Bass daher - da klappt dir die Kinnlade runter und du kriegst den Kopf nicht mehr zu. Das passiert zum Beispiel bei den Tracks von Extra Terra (wahrlich, nicht von dieser Welt!), ESA oder Gress. In diesem Sinne - Krawumm!
Mitte Juli ziert ein besonders großer und heller Vollmond unseren Himmel: ein "Super-Donnermond", ein Vollmond in Erdnähe, der rund sieben Prozent größer und rund 14 Prozent heller als ein durchschnittlicher Vollmond wirkt, der dritte von vier aufeinanderfolgenden Supervollmonden. Der Juli-Vollmond wird traditionell als Donner- oder Heumond bezeichnet, weil in diesem Monat Gewitter übers Land ziehen und die Heuernte stattfindet. Doch all die astronomischen Erkenntnisse können nicht darüber hinweg täuschen, dass gerade den klaren Sommervollmondnächten ein ganz besonderer Zauber innewohnt, der uns verklärt und fasziniert im fahlen Licht des gräulichen Erdbegleiters den wundervollen Songs darüber im Mitternachtsreigen lauschen lässt. Wir sind schließlich alle aus Sternenstaub.
Orpheus wurde es zum Verhängnis, als er einen Blick zurück warf - seine Geliebte musste daraufhin auf ewig in der Unterwelt darben. Ganz so schlimm wird es für euch nicht, der Blick zurück dauert nicht ewig, lediglich eine Stunde und entpuppt sich als äußerst kurzweiliges Vergnügen. Nun gut, ein Orpheus ist involviert, Rodney Orpheus nämlich mit seinem Projekt The Cassandra Complex - doch er (und die weiteren Protagonisten des Mitternachtsreigens) sind weit davon entfernt als antike Helden zu gelten. Der Blick zurück bedingt jedoch nicht den Schritt zurück, denn auch heute wollen junge Bands und frische Projekte oft gar nicht den Wave-Weg verlassen und finden sich selbst auf den Trampelpfaden der altvorderen Orchestral Manoeuvres in The Dark gut zurecht. Ihr werdet's schon hören!
Mitternachtsreigen zeigt Flagge - die Regenbogenflagge. Es wird bunt, denn Juni ist offiziell der Pride Monat des Jahres. Es ist die Zeit, die für viele Menschen Hoffnung auf eine bunte, vielfältige Welt ohne Hass und Diskriminierung symbolisiert. Wir zeigen, dass es Künstler und Musik gibt, die eine besondere Bedeutung in der queeren Welt genießen, weil sie mit ihrem Engagement, mit ihrer Kunst für die Menschen einstehen, die vermeintlich anders sind und dazu stehen. Die "schwarze Szene" kann auch bunt! Sich gegen Unterdrückung, für Toleranz, für Offenheit und Vielfalt, ganz einfach für Menschenrechte einzusetzen klingt so toll - hört es selbst!
Kaum ein Genre verbindet so mannigfaltige Styles unter seinen Fittichen wie Synthpop. 'Mal hören wir ohrwurmlastige Werke mit nostalgischem 80s-Appeal, 'mal kommen electroclashige Sounds mit treibenden Bass-Synthies um die Ecke, dann sind's wiederum Electro-Art-Pop-Songs mit melancholischen Vocals und als krasser Kontrapunkt dazu euphorisierende Harmonien oder Future-Pop mit süchtig machenden Stompy-Beats. Eines ist allen gemein: Qualitativ hochwertig produzierte Stücke, welche keinen still sitzen lassen, Synth-Pop oder Elektro oder Dark Dance oder was auch immer schraubt sich mit eingängigem Rhythmus, Beats und Synthesizern gleich in die Gehörgänge hinein und geht von dort aus direkt in die Seele und manche auch in die Beine. Iris, X-Marks The Pedwalk oder Technomancer vertonen Synthpop von gestern, heute und übermorgen zu einer wundervollen Synth-Einheit.
Das ist es doch, was jede gute Party, jeder vernünftige Dancefloor braucht: einen harten Kern, der konsequent durchhält, der alle mitzieht und am Ende immer noch abliefert. Unser harter Kern heute liefert doomigen, harschen Dark Electro bis hin zu Beat-orientierten Up-Tempo-Werken, die zwar noch im Düsteren und Atmosphärischen verwurzelt sind, jedoch ganz klar schamlos auch die Industrial-Techno-Floors im Visier haben. Suicide Commando oder tba hauen mit kernigen Samples, verzerrtem Vocoder auf schicken Refrains ordentlich rein, Lazerpunk oder Amorphous nehmen mit knackigen Beats und fetten Sequenzen Fahrt auf, doch immer bleibt der Sound in einer harten, danceable technoiden Komfort-Zone.
Endlich wieder WGT, Wave-Gotik-Treffen 2022, was haben wir's vermisst! Nach zwei Jahren Pandemie-Pause erstrahlte Leipzig wieder in wunderschönem schwarzen Glanz. Knapp 200 Künstler ließen in diesen Pfingsttagen keine Wünsche offen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Partys, Verkaufsstände und nicht zu vergessen, tausende von Gästen, die von überall auf der Welt hergereist waren, um den ganz besonderen Flair zu genießen, Freunde zu treffen, zu tanzen und ein paar Tage lang das Grufti-Leben zu zelebrieren. Ganz Leipzig feiert schwarz - und wir sind dabei.
Geht es euch nicht auch manchmal so? Diese beiden Worte "wie früher" wecken so wunderbar warme Assoziationen an..., ja, an früher eben. Etwas schmeckt "wie früher", wir wollen einen Sommer "wie früher", weil früher alles besser war? Weil wir unbeschwerter waren? Weil wir früher noch jünger waren? Weil früher die 80er Jahre waren! Das ist keine verklärte Nostalgie, die jeglichen Fortschritt negiert, sondern einfach nur charmantes Kokettieren mit einer Vergangenheit, die einfach so prägend und bildend war, dass man sie partout nicht verdrängen will. Wenn einen plötzlich Sounds einlullen, die gut und gerne aus den 80ern kommen könnten oder Songs einen hinreißen, die tatsächlich aus den 80ern stammen - es fühlt sich alles so nett an, wie früher.
Wir holen die Synthesizer raus und spielen euch den Sound, der die Pop-Welt verändert hat, Synthpop, die Versöhnung von Elektronik mit Mainstream, die Symbiose von kühler, mechanischer Ästhetik, von melancholischer Trostlosigkeit und warmen, melodischen Harmonien. Mit einem zugänglichen Sound schafft es dieses Genre kontinuierlich sich immer wieder neu zu erfinden, im Electro-Clash, Future-Pop, Retro-Wave – alles elektrisierende, multidimensionale Musik aus Maschinen. Vor 60 Jahren im Mai wurde Dave Gahan geboren, der Sänger von Depeche Mode, einer der einflussreichsten Synth-Pop-Bands überhaupt. Diesen runden Geburtstag nehmen wir zum Anlass, euch das 80er-Synthie-Pop-Feeling und alles, was später kam und noch kommt und definitiv dazu gehört, ans Herz und ans Ohr zu legen.