Am Montag war Weltglückstag / International Day of Happiness - etwas, was Musik und ganz speziell elektronischer Synthpop, u.a. von VNV Nation, Black Nail Cabaret, Lakeside-X, tagtäglich bewirken kann. Musik beeinflusst unseren Herzschlag, den Blutdruck, die Atmung und den Hormon-Haushalt. Wer zu seinen persönlichen Favourites tanzt oder nach einem mitreißenden Konzert taumelnd vor Glück den Saal verlässt, kennt das Gefühl. Solche Sternstunden lassen sich planen mit Harmonien in der Musik, mit euphorisierenden Melodien, mit gar wundervoll erhebenden Tracks. Es gibt komponiertes Glück. Glücksgefühle in der Musik potenzieren sich, wenn sie mit anderen geteilt werden. Die Verbundenheit mit der Musik, dem Künstler und all jenen, die diese Musik auch lieben, lässt ein universelles Glücksmoment entstehen. Musik ist ein Ventil für unsere Gefühle, für die es keine Worte gibt.
Wenn sich in der letzten Zeit eines abgezeichnet hat, dann dass wir alle wieder Bock auf Ekstase haben. Der Rave ist zurück. Gefühlt wird ein Club-Track nach dem anderen released und macht mit schwungvollem Beat und stampfendem Bass Lust aufs Jubeln und Tanzen. Zudem erhöhen die Tracks auch mit tieffrequent wummernden Tönen zusammen mit hörbarer Musik den Groove, den angenehmen Drang, sich zur Musik zu bewegen – und verändern die Rhythmuswahrnehmung. Elektronisch stimulierte Energie lässt den Bass explodieren, futuristische Beats treiben den Floor von Anfang bis Ende an. Matteo Tura oder Extra Terra bringen schweren elektronischen Bass auf eine neue Ebene und erzeugen übermäßige elektronische Tiefen. Atemberaubende Tracks – in jeder Hinsicht – verbassen (sic!) euch die volle Dröhnung!
Mit Vollgas marschiert das Jahr schon voran und die ersten Live-Shows und Mini-Festivals werfen harte Schatten voraus. Gerade im Bereich EBM, Electronic Body Music, ist im Süden Deutschlands schon einiges geboten. EBM Blast am Samstag in Nürnberg fährt u.a. mit Dive, Tension Control und weiteren EBM-Acts auf, die Katzenclubber in München laden im April zum Katzenclub Oster-Festival, wo keine Geringeren als beispielsweise DAF und Absolute Body Control aufspielen. Um euch dafür in Stimmung zu treten (und auch ein wenig als Nachschlag zum EBM-Day im Februar) legt der Mitternachtsreigen einen knackigen Durchmarsch im Vier-Viertel-Takt hin und startet einen Elelctronic-Body-März.
Nein nein, es ist noch nicht ganz das Frühjahr, das sich mit den entsprechenden Gefühlen ankündigt, es ist dieses FRÜHER, als angeblich alles besser war, dieses FRÜHER, das doch noch gar nicht so lange her ist (ach, echt? Doch schon vierzig Jahre her?), dieses FRÜHER, welches uns immer noch in glückliche Erinnerung zu versetzen vermag, wenn Klänge aus den 80er Jahren, wie z.B. von Fiction Factory oder den Psychedelic Furs sich in unsere Ohren schmeicheln. Selbst heute noch (oder wieder) ertönen Sounds junger und neuer Bands im Stil der 80er, kommen als Post-Punk und Retro Wave daher und rufen so diese Früher-Gefühle hervor. The 80s never end!
Musikalisch bemüht sich der Mitternachtsreigen stets um Seriosität und Ernsthaftigkeit, schließlich ist dem Gothic L‘Art de Vivre eine gewisse Würde und Getragenheit geschuldet. Unser Faible für Klamauk & Kalauer kann man uns trotzdem nicht absprechen. Einmal im Jahr, im Fasching, könnten selbst wir mit ein wenig Haligalli über die Stränge schlagen, wohl aber weist uns unser mittwöchlicher Sendetag in unsere Grenzen – alljährlich verschlägt es uns so auf den Aschermittwoch, das Ende der Narrenzeit, ein recht unfröhlicher Tag sogar mit regional auferlegtem Tanzverbot, der gänzlich unlustige Beginn der Fastenzeit. Ja hoppla, nicht mit uns, da machen wir nicht mit. Ein bisschen albern geht auch heute noch, so kramen wir in unserem musikalischen Fundus nach Witz und Laune ohne plattes Tä-ta-räh und werden fündig u.a. bei amüsantem Elektropunk der Mediengruppe Telekommander. Habt Spaß!
Jetzt ist das Jahr 2023 kaum sieben Wochen alt und wartet schon mit dem erstem großen Highlight auf. Depeche Mode, wohl die Urahnen des Synthpop aus der Gründerzeit, koppeln die erste Single Ihres kommenden Albums "Memento Mori" aus und läuten damit ein großartiges Jahr des Synthpop ein. Bereits in den Achtzigern eroberte dieser Sound die Welt und schafft bis heute das Grundverständnis für den perfekten Popsong. Synthpop in einem ganz weiten Rahmen und ausufernder Bandbreite liefert wohl das Material, aus dem Helden sind. Davon wissen nun auch Torul ein Lied zu singen, und Bands und Projekte mit den unterschiedlichsten Backgrounds stimmen mit ein: Make Synthpop great again!
„Sach ma, tut das not, das das so laut ist?“ Aber hallo, klar doch! Wenn der Mitternachtsreigen seine harte Elektroschiene fährt, dann bricht auf den Floors gewiss die Hölle los. Teuflisch hämmern die Beats, die Bässe gehen ganz tief, heiße Sounds entfachen ein ganz besonderes Feuer. Da brennt die Luft, ausgelassene Betriebsamkeit, lärmendes Durcheinander, ein Tumult erhebt sich, ganz hoch geht es her – das ist alles in Ordnung, das soll genauso. Dreht ruhig lauter, die Tracks von Wynardtage, Diorama, Matt Hart oder Moяis Blak befeuern das wilde Treiben auch noch. Ein Mordskrach ist das, aber einer von der verdammt guten Sorte.
Wow, vor 40 Jahren wurden Legenden geschaffen. In den frühen 80er Jahren breitete sich die Pop-und New-Wave-Welle so richtig ungebremst aus, denn was in diesem Jahr an Hits und Hitalben herausgebracht wurde, das sind Kunstwerke für die Ewigkeit. Auch wenn so manche Nummern fast wie One-Hit-Wonder erscheinen, wie z.B. The Catch mit „25 Years“, so ist der Großteil des 83er-Outputs immer noch ganz fest im Musikkanon verankert, egal ob Pop oder Punk. Ja, und wer hat’s erfunden? Die Briten sind hier weit vorne federführend mit Duran Duran, Yazoo, The Clash, doch auch aus deutscher Hand kam die eine oder andere Perle, die auch heute noch groß gefeiert wird. Wir werden also in bester Gesellschaft "alt".
Draußen im Winterwonderland liegt fluffig zuckerweißer, glitzernder Watteschnee wie süße Marshmallows auf der Landschaft, und ebenso geht’s einem mit fluffigen, süßen, watteweichen Synthiesounds, die in unsere Ohren schneien und sich wahrlich herzerwärmend und doch weitgehend kitschfrei auf unser Gemüt legen. Diese Harmonien, diese stimmigen Akkorde, diese klaren Vocals, welche hymnisch berührende Songzeilen intonieren – wem wird da nicht warm ums Herz? Immer wieder und wieder tauchen solch betörende Tracks auf, von einem Synthpop-Revival zu sprechen wäre vermessen, denn Sound aus Synthesizern war nie out. So rieselt frischer Synthiesound von Rotersand, 3DCat oder Beborn Beton ins Haus, doch auch vergangen Lieblingssongs werden gerne wieder hinterm Ofen hervorgeholt. Von wegen kalte Kühlschrankklänge – Synthesizermusik schafft innere Wärme.
Hey! Nicht so laut da! Da wirst ja ganz derisch! Ja, ihr habt richtig gehört - derisch! Eins der österreichischen Herzenswörter, das irgendwie keiner herleiten kann und niemand so richtg weiß, wo's herkommt. Aber wir wissen, was es bedeutet - wenn man sein eigenes Wort nicht hört, weil die MUSIK SO LAUT ist. Doch das muss so. Ein Rhythmus, der schonungslos über die Dancefloors stampft, donnernde Basslines, die düster und grimmig die Clubs aufmischen, wahre Sound-Gewalt als furioses Statement, so hört sich in Electro gegossene Energie an. Die hämmernden Beats von Soman, The Psychic Force oder Amnistia mögen wohl Tote wecken, aber keine Angst, derisch wird man davon nicht.