Wie sonst sollte man es nennen, wenn einem die Kraft der Beats förmlich die Ohren freibläst, wenn einem die Wucht des Basses beinahe den Atem verschlägt, wenn man unweigerlich von den harten Rhythmen und schwungvollen Loops über den Floor getanzt wird. Das ist Wumms in seiner Reinform, knackig, mächtig, dreckig, für „Head/ Body“, meisterlich und „Gothy Cool“ zelebriert von den Koryphäen des (guten!) Krachs, von den Spezialisten der schweren Sounds, wie z.B. Aesthetic Perfection, Rotersand oder Matteo Tura. Da kann man sich noch so kreativ um adäquate Genre-Bezeichnungen bemühen wie Harsh Electro, Aggro Tech, Dark Techno, im Endeffekt ist alles eins: Wumms. Ehrlicher, wahrhaftiger Wumms.
Musik vermag so viel mehr als zu unterhalten, für gutes Gefühl zu sorgen oder zum Tanzen zu bewegen. Musik kann auch helfen manches Leid zu lindern oder bei der Linderung zumindest zu unterstützen, den dunklen Seiten des Lebens Lichtblicke und Hoffnung zu geben, wie die mannigfaltigen Charity-Projekte aus der Gothic-Szene beweisen. Künstler, Veranstalter, Labels, ganze Compilation-Reihen setzen sich ein beispielsweise für mehr Bewusstsein für Mental Health, für ukrainische Soldaten und Bürger, gegen Obdachlosigkeit, im Kampf gegen Krebs und so vieles mehr. Mit einem kleinen Beitrag helfen wir mit die Bewegung für die gute Sache zu würdigen; selbst ein geringer Obulus macht einen Unterschied, wenn ihn viele geben. Und man hat ja auch 'was davon – großartige Sounds z.B. von Black Nail Cabaret, Orange Sector oder Red Industry, Tracks, die eine Geschichte von Hoffnung und Engagement erzählen.
Gewisse Dinge und Stücke sind für die Ewigkeit geschaffen - Pyramiden, Romeo und Julia, die Mondscheinsonate und die Sounds der 80er Jahre. Niemand sagt Joy ohne Division, kein Mensch kann "Bigmouth" aussprechen ohne den charakteristischen Tralalala-Singsang hintendran. Selbst junge Leute, die gar nicht 'mal persönlich die 1980er-Erfahrungen machten, können sich des Zaubers der New Wave und Post Punk-Klänge nicht entziehen, sei es, dass sie die Sounds und Songs feiern oder selbst auch als junge Band sich in dem Genre verlieren. Ganz spezielle Vibes wohnen den Melodien aus den 80ern oder über die 80er oder an die 80er angelehnt inne, so entstehen schöne Traditionen, die da hochgehalten werden und bestehen lange. Ganz lange. Für Immer.
Vor ausverkauftem Hause ging die mittlerweile 13.Ausgabe des E-Tropolis am vergangenen Wochenende über die zwei Bühnen des Turbinenhallen-Komplexes. Das beliebte Festival ging am Samstag, den 22. März 2025 in Oberhausen, der Hauptstadt düsterer Electroklänge, erneut unter dem langjährigen Motto „Bässer-Härter-Lauter“ an den Start und bot hochkarätige Künstler aus den Genres EBM, Elektropop, Industrial und Synthpop. Von Sonic Seducer präsentiert performten an die 15 Acts auf zwei verschiedenen Bühnen. Unter anderem sorgten Mesh, Solar Fake, Spetsnaz und Rue Oberkampf für exzellente Stimmung. Drumherum gab es für die 4.500 Musikfans ein umfangreiches Rahmenprogramm, so z.B. bereits am Freitag die legendäre Pre-Party. Und wie das eben immer so ist: Nach dem Festival ist vor dem Festival. Die Veranstalter ließen es sich nicht nehmen, direkt die Werbetrommel für das kommende Event im nächsten Jahr zu rühren - schon sechs Bands sind fürs E-Tropolis 2026 angekündigt und Tickets gibt's auch schon!
Wehe, wenn sie losgelassen - der Mitternachtsreigen dreht hoch, es ballern schonungslose Tracks mit hohem Tempo, rohem Sounddesign und Oldschool- Einflüssen aus den Boxen, von "normal" über hart und brutal bis hin zum ultimativen Wumms, die Tracks enthalten eine unvorstellbare Bandbreite einer kraftvollen, düsteren, mit ordentlich Hall und abstrakten klaustrophobischen Sounds gespicketen Spielart der harten Elektronik. Elemente aus Industrial, Electro und Dark Techno verbinden sich zu den vielleicht unerbittlichsten Tracks der heutigen dunklen Szene. Die düstere Energie der kompromisslosen Beats in ganz neuen Tracks von Lazerpunk, DSTRTD SGNL oder Super Dragon Punch!! wird spürbar gemacht, fiese Bässe treiben einen in einer unwiderstehlichen Dynamik voran, dunkle Ausschnitte aus einer wilden, zuckenden Zukunftsdystopie, die einen unweigerlich in exstatischen Bewegungsdrang versetzt. Irgendwie weird, aber definitiv hörenswert.
So vieles hat sich in den 1980er Jahren unlöschbar festgetuckert im kulturellen Kanon, epische Filmfiguren "want to live forever", charismatische Frontmänner der 80er Bands trällern auch heute noch "Forever Young" vor sich hin, manchmal sind es einfach nur die stylishen Modeerscheinungen aus den 80ies, die nicht mehr wegzudenken sind - die Pop- and Wave-Dekade lässt sich aus der Kulturgeschichte nicht herauswaschen. Kaum eine Szene-Party, die ohne die Sis... - Verzeihung, The (!) Sisters Of Mercy auskommt, Skinny Puppy haben ikonischen Stellenwert in der Industrial-Bewegung, jeder, wirklich jeder kennt Blondie's "Heart Of Glass". Nicht totzukriegen sind die Sounds und haben sich unsterblich gemacht - und immer noch wachsen neue, junge Künstler nach, die eben diese Unsterblichkeit der klassischen Darkwave zelebrieren.
Am Aschermittwoch... ist alles vorbei, sagen's. Ist so nicht ganz richtig, sagt der Mitternachtsreigen. Selbst heute in der letzten Stunde des Aschermittwochs hat euer Lieferando für famose Unterhaltung ein bisschen Karneval, ein bisschen Maskerade und einen Hauch Asche für euch im Programm. Ihr braucht nicht zwingend Konfetti zu streuen, die Stimmung kommt in Endanger's oder EGO Amp's "Carnival" von ganz allein, Youth Code und Antibody tragen zum Masken-Mummenschanz mit bei, und auch sonst spielen noch allerlei Narren quer durch Mitternachtsreigens Genre-Portfolio von 80s über Synthpop über EBM bis hin zu Harsh Electronics allerlei Stückerl - bis sich eine dichte Aschewolke über die Nacht senkt.
Unsere heißgeliebte Synthie-Stunde bricht an, und wenn nicht heute Mittwoch wäre, würden wir glatt in wohlige Sonntagslaune verfallen, eingemummt in watteweiche Marshmallow-Musik, die immer ein wenig Pastellglanz verstrahlt. Unfassbar harmonisch, aber doch mit einer gewissen Kühle lullen einen die elegant vorgebrachten Klänge der geheimnisvollen NNHMN ein, holt einen das minimal von Frozen Plasma aufgehübschte "Staring Away" ab und nimmt einen mit zu Chris harms' "Grey Machines". Ein rundum herzerwärmendes Händchenhalten mit vollkommenen Klängen aus Synthesizern, 'mal getragen feierlich, 'mal beschwingt fröhlich - was Synth so alles kann!
Ganz ehrlich, die Kälte nervt schön langsam, wir frieren mittlerweile ganz ordentlich - diese düsteren, grauen, kalten Tage dauern nun schon entschieden zu lange. Wenn man sich jedoch im Musikspektrum der Schwarzen Szene umhört, so sind wir wohl nicht die einzigen, denen kalt ist. Was da an eisigen Titeln geboten wird, da überkommt einen glatt das innere Frösteln. Kris Baha ist Kalt, Rue Oberkampf ist Kalt, Echoes ist gar "Ice Cold". Nicht umsonst erfreut sich auch die Cold Wave ungebrochener Beliebtheit. Naja, und die unterkühlte Attitude mancher Künstler finden wir auch g'sheit cool. Also, der Mitternachtsreigen versucht's 'mal mit Warmtanzen, vielleicht treibt das das Stimmungsbarometer ganz schnell in die Höhe.
Taucht mit dem Mitternachtsreigen ein in eine Nacht der dunklen rhythmischen Elektronik. Bedrohlich erheben sich dumpfe Schläge der Drums aus den Tiefen der Bässe, schnarrendes Wummern überträgt sich direkt in die Seele und kreiert eine düstere Atmosphäre von wabernden Schallwellen und über finsteren Klangnebelschwaden schwebenden Sounds. Es ist keine Mensch-gegen-Maschine-Experience, hier verschmelzen martialische Kräfte zu wütender Energie und zerstörerischem Rausch. Mit einer selten gefühlten Vehemenz und Heftigkeit boxt der Beat ungestüm ins Trommel-Fell, Tracks wie "Smash Hammer", "Ready To Die" von Ruined Conflict oder "Darkest Hour" von Die Sexual künden wuchtig von kommenden Dystopien.