Eine Dekade, in der sich die Musikalität gänzlich neu erfand, in der eine Vielfalt an Sounds nebeneinander in so vielen Facetten glänzte, dass es kaum verwundert, dass darauf immer noch gerne zurückgegriffen wird - die 80er Jahre. Schon eine Weile her, aber immer wieder aktuell. Und immer wieder schafft es der Mitternachtsreigen aus diesem Füllhorn an Klängen "neue" Bands hervorzuzaubern. Oder habt ihr schon einmal The Bolshoi im Mitternachtsreigen gehört? Calva Y Nada? Oder The Next Generation? Nein? Dann ist's jetzt aber Zeit dafür. Wir erlauben uns auch euch Klassiker wie "The Killing Moon" oder Soft Cell's "Torch" in Remix-Versionen zu präsentieren, die den Songs, die schon so oft gehört wurden, einen ganz neuen Charakter verleihen. Die 80er Jahre - ein Qualitätssiegel für Lieder, die nicht alt werden - ihr werdet's schon hören.
Das letzte Humpfta des Faschingsumzuges ist eben verhallt, die letzten Takte der Polonäse sind gerade erst verklungen, wir wischen uns die letzten Konfetti aus den Haaren, doch bevor da jetzt Katerstimmung aufkommt, steuern wir gleich 'mal hart dagegen. Dieser Aschermittwoch wird ein harscher Mittwoch. Dem Hangover kommen wir gleich mit harten Bandagen; nicht zur Ruhe kommen wir, Unruhestifter wollen wir sein.
Owl Vision bringt ganz frisch den "Energizor" daher, Binary Division starten eine "Riot Rebellion", Desastroes wollen immer noch und immer wieder tanzen, und auch sonst tummelt sich so manch starkes Stück auf dem Dancefloor. Man soll da weitermachen, wo's am schönsten ist.
Zeit für ordentliches Gestampfe! Zeit für kraftvolles Geshoute! Es naht der "International EBM-Day", das Weihnachten für Rivetheads, bloß zehn Monate früher. Tatsächlich, am 24.2. huldigen wir der Electronic Body Music, huldigen wir der Helden des EBM, z.B. Front 242. Harsche Computerrhythmen, bracchiale Beats, alles tanzbar, rhythmisch kompakt, schön im Vier-Viertel Takt, rasant angetrieben von Sequenzerattacken, so stampft man nicht aus seinem Quadrat. Auch frischer Wind bläst im EBM-Lager, gerade die Spaß-Skandinavier von Spark!, die anonymen "Swedischen Muttifickers" von Wulfband oder ELM mit "Kampftrinker" zeigen auch alten Electronic Body Haudegen, wo der Hammer und das Zahnrad hängt.
Also, zur Feier des Tages: Immer schön im Rhythmus bleiben!
Wir lieben den Mittwoch, wir lieben die Musik, wir lieben den Mitternachtsreigen, wir machen Liebe. Auch der Tag nach dem Valentinstag gehört der Liebe, gehört den Liebenden. Wir umwerben, wir umschmeicheln, wir betören euch - Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch, Liebes-Lieder in den Ohren. Liebe macht blind? Mag sein, aber immerhin macht sie nicht taub. Ihr hört Alphaville's "Victory Of Love", Nacht Und Nebel's "Beats of Love", Electrovot's "Elegant Love", verführerisch und voller Liebe erklingen Beyond Obsession oder Hante. Unser Herz für die Liebe öffnen wir, wir verteilen duftige Melodien, klingende Küsschen, sanfte Liebkosungen zärtlicher Harmonien.
Alles Liebe, euer Mitternachtsreigen
Euer Mitternachtsreigen bass-telt hart an einer Stunde für euren Dancefloor. Party zum Selbermachen, bracchiales Werken für Grobmotoriker, eine Anleitung ist nicht vonnöten, der Wumms baut sich von alleine auf.
Heftige Beats werden zu starken Rhythmuskisten zusammengefrickelt, genau die richtigen Komponenten werden in exakt geeigneter Weise zusammengestückelt. CygnosiC schraubt "One Last Time" in eure Ohren, Noisuf-X hämmert mit "Big Bang" drauflos, Prometheus Burning brettert voll auf die zwölf - hier hackeln Bands, die ihr Handwerk beherrschen. Ihr Werk-Zeug ist das Schlag-Zeug, das wird der Hammer!
Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass Gotik nicht bloß eine Kulturepoche oder ein Baustil ist, mit Gotik/ Gothic verknüpfen wir auch einen eigenen Lebensstil. Und der manifestiert sich nicht nur in schwarzen Klamotten und ab und an ein bisschen traurig sein und ein bisschen traurig dreinschauen, nein, dieses Lebensgefühl findet auch seinen Ausdruck in der Musik, gerade in den 80ern, der Blütezeit des Wave und Post Punk und Gothic Rock. Hauptsache schwarz. Hauptsache duster. Durchaus auch ein Kunststil, wie so manche Künstler eindrucksvoll demonstrieren: The Sisters Of Mercy, Siglo XX, Siouxsie & The Banshees, The Cure oder Deine Lakaien markieren schon 'mal einen repräsentativen Querschnitt durch unseren Grufti-Style.
Wahre Ohrenschmeichler erwarten euch, betörende Harmonien, samtweiche Melodien, Synthpopsounds, deren Charme ihr euch nicht entziehen könnt. Parralox oder Provision flirten euch schamlos an, die Soundmietzen und Ashbury Heights buhlen um eure Gunst. Diese Verführer beherrschen die Kunst mit elektronischen Mitteln wundervoll liebenswerte Soundstücke zu zaubern, euch zu verzaubern, mit Sang und Klang fantastische Songs zu hintermalen. Das Herz schlägt für Synthpop. Liebe auf den ersten Takt, wir sind hin & weg bei derlei fein arrangierten musikalischen Schönheiten. So schön, dass man sich reinlegen möchte.
Alarm! Alarm! Haltet eure Beine fest, wenn ihr vermeiden wollt, dass sie unkontrolliert loszappeln. Seht zu, dass alle herumstehenden Gegenstände einen stabilen Stand haben, sonst wummern sie euch davon. Warnt eure Nachbarn vor. Es könnte zu hefigen Beben kommen, wenn der Mitternachtsreigen loslegt. C-Lekktor setzt "Radioakktivity" frei, wir messen Vorkommen von "Uranium" aus dem Drakenwerk(s), doch nicht nur vor atomaren Zwischenfällen nehmt euch in Acht, es ist der Bass, der kracht. Unbeugsam treten Nachtmahr ein Gewitter aus Beats & Electro los, Kant Kino lassen uns an ihrem Kopfkino teilhaben, Ruinizer feuern mit "Go Hard" an.
Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!
Kunstverstand zeigt euer Mitternachtsreigen. Es braucht keine Jahrhunderte, in denen Klassiker erwachsen, da reichen schon ein paar Jahrzehnte. Altes Neues und neues Altes steht auf dem Programm, ein artifizielles Museum der 80er Jahre öffnet für euch die Pforten und stellt Künstler verschiedenster Couleur aus. Die Farben pinseln Red Flag und Red Lorry Yellow Lorry auf die musikalische Leinwand, Herr Boa steuert "Fine Art In Silver" bei, Robert Marlow hängt das Bildnis des Dorian Grey an die Wand und der Pop-Art-Gott himself, Andy Warhol, produziert einen Klassiker von The Velvet Underground.
Große Kunst der 80er Jahre - Schaut sie an, sie ist die Schönste!